Beim Aufräumen gibt es ein paar Maßnahmen zu berücksichtigen, um Ihre Sicherheit nicht aufs Spiel zu setzen.
Sind Strom und Gas abgestellt?
Klären Sie diese Frage bei Ihrem örtlichen Versorger ab, bevor Sie in Ihr Zuhause zurückkehren. Entfernen Sie, wenn die Stromzufuhr unterbrochen ist, alle Geräte aus den Steckdosen. Elektroverteilerkästen sollten ebenso wie Öl- und Gasheizungsanlagen vor Wiederinbetriebnahme unbedingt durch Fachleute überprüft werden.
Beauftragen Sie einen Sanierungsexperten.
Bei Hochwasserschäden wirken enorme Kräfte, Schmutz und Schlamm sind durchsetzt mit unbekannten Stoffen. Deshalb gilt: Beauftragen Sie schnellstmöglich eine Fachfirma, um den Schaden zu analysieren. Die Experten erstellen dann ein Sanierungskonzept.
Werfen Sie einen Blick in den Keller.
Ist der Öltank beschädigt, oder riecht es nach Gas? Es besteht Lebensgefahr! Rufen Sie in diesen Fällen sofort die Feuerwehr.
Vorsicht beim Öffnen von Garagentoren
Diese können mit Wasser überflutet sein. Beim Öffnen der Garagentore kann das Wasser schwallartig hervorkommen und gefährlich werden.
Legen Sie Schutzkleidung an.
Mit der Flut dringen Keime und Schadstoffe ins Haus, im Schlamm verbergen sich spitze Gegenstände und Glasscherben, manchmal auch Tierkadaver. Deshalb unbedingt Handschuhe, festes Schuhwerk (am besten Sicherheitsschuhe) und möglichst wasserdichte Kleidung tragen und jeglichen Hautkontakt mit dem Wasser vermeiden.
Pumpen Sie Wasser gezielt ab.
Wasser darf nur mit Erlaubnis der Feuerwehr abgepumpt werden und auch nur, wenn sich darin kein Öl befindet. Wichtig: Das abgepumpte Wasser muss in ausreichender Entfernung abgeleitet werden, zum Beispiel auf die Straße oder in den Kanal.
Entsorgen Sie Schlamm, bevor er hart wird.
Aber Vorsicht, es besteht Rutschgefahr! Reinigen Sie Wände und Böden gründlich und spülen Sie sorgfältig nach.
Dokumentieren Sie Schäden und sichern Sie Dokumente.
Machen Sie Fotos im Innen- und Außenbereich. Sie dienen als Nachweise für die Versicherung.
Lüften Sie.
Bis überflutete Räume wieder trocken sind, kann es Monate dauern. Deshalb sofort Querlüften.
Entfernen Sie Tapeten, Beläge und Verkleidungen von Wänden, Fußböden und Decken.
So beugen Sie Schimmelpilzbefall vor und beschleunigen den Trocknungsprozess. Fußbodenaufbauten mit Estrich oder Dämmung sowie Holzbalkendecken sollten zur fachgerechten Trocknung vom Profi begutachtet werden. Feuchtes organisches Material wie Papier, Holz und Textilien muss ebenfalls schnellstmöglich entsorgt werden. Hat sich Schimmel bereits festgesetzt, stehen zur Bekämpfung verschiedene Produkte im Fachhandel zur Verfügung. Am besten lässt man Schimmel aber vom Experten entfernen.
Schlamm und Sandsäcke müssen fachgerecht entsorgt werden.
Das Umweltbundesamt rät, die Abfälle auf den Hausmülldeponien abzugeben. Zerstörte Möbel und anderer Hausrat können als Sperrmüll entsorgt werden. Zuvor sollten sie von Schmutz befreit werden.
Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht vollständig ist. Jede Situation ist individuell zu lösen.
Welche Baumaßnahmen stehen nun an? Hier können Sie sich einen Überblick verschaffen oder gleich einen Profi konsultieren.
Rettungsanker: Fördermittel
Nach einer Hochwasserkatastrophe wünschen sich Betroffenen nichts mehr, als zur Normalität zurückzukehren. Hierfür brauchen sie Hilfe beim Wiederaufbau. Fördemittel können weiterhelfen, jedoch besteht kein Anspruch darauf.